Apartmenthaus - Wohnung von Akuma

Akuma war an diesem Morgen wie immer früh aufgestanden, und das obwohl er eigentlich frei hatte und somit länger schlafen könnte. Doch als ihm das eingefallen war, stand er bereits in der Wohnküche und frühstückte, längst angekleidet und hellwach. Und dann hatte er nicht gewusst wohin mit seiner Zeit. Das Funkgerät auf dem Couchtisch war ausgeschaltet - er hatte eben frei - und aufgeräumt hatte er binnen Minuten. Lediglich sein Kater Kuro hatte ihn beschäftigt, indem er sein gesamtes Spielzimmerinventar in der Wohnung verteilte und anschließend einen Herkulischen Kampf mit dem Läufer im Flur begann. Akuma hatte einschreiten müssen, bevor sich ein Sieger herausstellen konnte.
Nun, und seitdem hockte er in der Wohnküche herum und blätterte in einigen Büchern, ohne jedoch wirklich zu registrieren worum es in ihnen ging. Die Zeit verstrich, mittlerweile hatte er Hunger, allerdings war es um die Vorräte eher...spärlich bestellt. Also erhob der dienstfreie Hauptmann der EGC sich, griff sich Kette, Katana und eine schwarze Umhängetasche mit Geld und Schlüsselbund. Wurde Zeit, dass er einkaufen ging, Kuro wurde unausstehlich, wenn kein Futter mehr da war - also noch unausstehlicher als sonst.
Eben jener Kater Kuro strich maunzend um seine Knöchel, als Akuma zur Tür ging, und kletterte dann auf seine Schulter, wo er am verzierten Griff des Katanas herumkratzte.

"Der feine Herr möchte mit?", fragte Akuma, quittierte das Miauen mit einem Grinsen und verließ dann seine Wohnung im Apartmenthaus. Einen Großteil der Sachen würde er zwar hier im besseren Viertel kaufen können, doch keinen Fisch vom Stand; die Reichen wollten solche Stände nicht in ihrem Viertel haben, aber das interessierte den fischvernarrten Kuro nicht sonderlich. Also beschloss Akuma, seine Einkäufe in der normalen Stadt zu tätigen, ganz gewöhnlich wie jeder andere auch (wenn man mal von seiner Bewaffnung und der Katze absah), und verzichtete auch auf ein Transportmittel. Er war zwar befugt, ein Motorrad zu steuern, besaß aber momentan kein eigenes und begnügte sich mit den Machinen der EGC, wenn es mal nicht ohne ging.
So aber ging der sehr großgewachsene Mann in Zivil zu Fuß, ruhigen Schrittes und mit freundlichem Gesichtsausdruck - die Leute, denen er begegnete, ignorierte er gekonnt, nur Kuro, der Kater, sonnte sich in der Aufmerksamkeit, die selbstverständlich iihm galt. Und nicht etwa seinem bewaffneten Herrn. Ohnehin war Kuro doch der, um den es sich drehte: er wurde ja sogar zu dem Stand getragen, wo er sich sein Essen aussuchen könnte, und das tat man ja nur mit VIPs, nicht wahr?
"Kuro, tu mir den Gefallen und hör auf damit, dich wie ein Pharao aufzuführen.", kommentierte Akuma belustigt die offenkundigen Schaueinlagen seines Begleiters, dann betrat er die Stadt und tauchte in der Menge unter. Er hatte Zeit.

Nach: Stadt

Von: Marktplatz

Es dauerte ungewöhnlich lange, zurück ins Viertel der Oberschicht zu kommen, was aber weniger an der Strecke und mehr am Tempo lag, das angegeben war. Akuma hätte die junge Frau, die sich ihm als Yvaine vorgestellt hatte, nur zu gern getragen, allerdings hätten das weder die Einkäufe noch Kuro zugelassen. Letzterer hatte sich murrend auf Akumas Kopf bzw. Mütze zurückgezogen, da die Schultern seines Herrn mit Gehhilfen und Armen belegt waren.
Dennoch, irgendwie schafften sie es doch zu seiner Wohnung und Akuma war ziemlich erleichtert, endlich die Tür mit einem Tritt öffnen zu können. Kuro sprang zu Boden und sauste davon, als sein Herr Katana, Einkäufe und Krücken neben der Tür abstellte, diese schloss und mit dem Kopf in Richtung Wohnküche nickte.
"Schaffen Sie es bis zur Couch?", fragte er, wohl wissend dass die zehn Schritte eine Qual sein konnten, schon nach einer Doppelschicht im Dienst, "Dann kann ich gleich eine Decke und so was holen...haben Sie Durst?"
Er drückte ihr sein Katana in die Hand, dann ging er erst in sein eigenes Zimmer (Decke holen) und dann in die Wohnküche (Decke auf Couch deponieren und Medizin aus den Schränken kramen). Das Schwert war groß genug, dass sie es als Stütze verwenden konnte, außerdem könnte es als eine Art Absicherung gelten - immerhin war sie damit in der Lage, sich zu verteidigen. Vermutlich traute sie ihm nämlich nicht über den Weg. Berechtigterweise. Während Akuma ein Glas Wasser mit Schmerzmitteln und Antibiotika versetzte, schnürte Kuro um die Knöchel der jungen Frau und war sogar dreist genug, über das antrocknende Blut zu lecken.
"Wenn er Sie stört, schieben Sie ihn einfach weg, Yvaine.", rief Akuma aus der Küche. Er blieb beim förmlichen Sie, jetzt auf das vertraulichere Du zu wechseln könnte falsch aufgefasst werden. Und er verstand, wenn eine junge Frau allein in der Wohnung eines Fremden nicht zur Ruhe kam, wenn es allzu vertraulich zuging.

Aiko hatte es endlich geschafft mit dem Mann in seine Wohnung zu gelangen. Hatte er nicht erzählt das es eine kurze Strecke sei? Ihr kam es wie ewigkeiten vor. Als sie dann endlich in der Tür stand gab er ihr sein Katana und ging. Er meinte sie solle zur Couch gehen. Die Couch sah so verdammt weit weg aus. Sie ging gerade einen schritt nach vorne da merkte sie das die Katze an ihrem Bein herumschnurrte. Sie lächelte ein wenig und schleppte sich weiter zur Couch. Aufpassend das sie der Katze nicht weh tat denn das wollte sie nicht. Die 10 Schritte die es sie bis zu der Couch des Mannes kosteten waren höllenschmerzen. Aber sie schaffte es endlich und lies sich mit ihrem hintern auf die Couch fallen. Es war eine Wohltat endlich sich nicht mehr auf den Beinen halten zu müssen. Sie atmete schneller aber es wurde schon besser mit dem atmen. Es tat nicht mehr ganz so weh wie davor. Sie fühlte sich immer noch ein wenig unwohl aber schon besser als vorher. Die Wohnung sah ziemlich steril aus. Keine Persönlichen gegenstände. Er war anscheinend nicht oft hier. Oder er war einsam und wollte keine persönlichen gegenstände hier haben. Wenn sie so an ihre Wohnung dachte kam ihr diese Wohnung sehr kahl vor. Denn in ihrer hingen immerhin noch ein paar Bilder, und sonstige kleine Gegenstände. Sie war aber auch eine Frau. Sie mochte kleine Dekoartikel. Was bei Männern natürlich nicht so war. Vllt lag es auch daran das diese Wohnung so kahl war. Aber das machte nichts aus. Die Wohnung war immerhin schön und ziemlich ordentlich. Die kleine Katze die immer noch um ihr Bein streifte war pechschwarz. Das viel ihr jetzt erst auf. Sie bückte sich ein wenig und streckte der Katze ihre Hand hin. Sie wollte sich mit ihr anfreunden und hoffte das die Katze das annehmen würde.

Während Kuro nähere Bekanntschaft mit dem unerwarteten Gast schloss, machte Akuma das Medizingetränk so weit fertig, dass er den Kochbereich verließ und um die Couch herumging. Er war erleichtert, dass sie die Hilfe anscheinend annehmen wollte, und hielt ihr das leicht milchig verfärbte Wasser entgegen; er war sich nicht sicher, ob sie allein das Gefäß würde halten können.
"Schmerzmittel und antibakterielles Pulver.", sagte er und neigte den Kopf leicht beiseite, "Ohne wäre es sicher unangenehmer. Oder haben Sie etwas dagegen, wenn ich mich um Ihre Wunden kümmere? Ich bin kein Arzt, aber ich denke, das krieg ich hin..."
Lag es daran, dass er ihr verboten hatte zu sprechen oder redete er wirklich ziemlich viel? Nun, es war das erste außerdienstliche Gespräch seit Wochen, das er nicht mit einer Katze führte, demnach... Kuro hatte es sich hingegen ebenfalls auf der Couch bequem gemacht und genoss die Zuwendung, schnurrend wie ein kleiner Motor. Er schien nicht sauer zu sein, dass es keinen Fisch gab. Wie schön, so musste Akuma dem Verband nicht erst durch die Wohnung nachjagen, bevor er Yvaine versorgen konnte, weil das Fellknäuel glaubte "Leute verbinden" wäre ein tolles neues Spiel.

Aiko war ein wenig erleichtert das der Kater neben ihr die Streicheleinheiten anscheinend genoss. Sie sah dann das Glas vor sich und nahm es dankend entgegen. "danke für..... deine Hilfe" meinte Aiko lächelnd und nahm einen Schluck des Wassers. Es schmeckte wiederlich aber Medizin sollte ja schließlich nicht schmecken sondern helfen. "nein ich habe nichts dagegen...... danke für die Hilfe" meinte sie und war wirklich froh über so viel liebenswürdigkeit. Normalerweiße war sie das nicht gewohnt und eigentlich auch eher vorsichtig aber wenn er ihr was antun wollte dann hätte er es warhscheinlich schon längst getan bzw. hätte er ihr dann nicht geholfen. Sie hob den kleinen Kater kurz hoch und setzte diesen auf ihrem Schoß ab da er ziemlich viel platz auf der Couch beanspruchte und Aiko der Meinung war das Akuma sich vllt auch setzten wollte. Sie sah über ihre Schulter und nahm die Sonnenbrille ab und lächelte ihn an. Mit der andern Hand kraulte sie den Kater. Sie wusste allerdings nicht wie er ihr helfen sollte denn die Verbände waren mitlerweile durchgeblutet und da es an ihrem Oberschenkel war wusste sie nicht ob Akuma das vllt unangenehm war. Aber er hätte es ihr wahrscheinlich nicht angeboten. Sie wartete dann einfach ab was geschehen würde und trank weiterhin an dem Medizinwasser.

Akuma nahm ihre Erlaubnis sowie den Dank mit einem Nicken entgegen. So weit, wie er es erkennen konnte war etwas mit ihrer Lunge nicht in Ordnung - da konnt er mit Verbänden sowieso nichts machen - und ihr Bein verletzt, mehr aber nicht. Es wunderte ihn etwas, dass sie nicht darauf bestand, sich dort selber zu versorgen, letztlich war es aber gut so. Als Yvaine seinen Kater beiseite nahm, hob er abwehrend die Hände. Ohne Sonnenbrille ist sie ja richtig hübsch.
"Ich werde mich nicht setzen, am besten wäre Sie legen sich einfach hin.", sagte er und machte sich auf den Weg ins Bad, um Handtücher und einen sauberen Lappen zu holen, "Am besten auf die Seite, vielleicht geht es dann mit dem Atmen leichter."
Nachdem er die Utensilien aus dem Bad geholt und noch etwas Jod sowie Verbände aus dem Schlafzimmer gekramt hatte (mal ehrlich, warum lagerte er das ganze Zeug nicht zentral?)
begab Akuma sich wieder zur Couch und hockte sich davor. Das Mittel müsste bald wirken und dann einen Großteil der Schmerzen lindern.
"Sobald ich fertig bin, mach ich Ihnen Kaffee. Oder Tee.", sagte er aufmunternd, "Je nachdem, was Sie wollen. Dieses Gebräu schmeckt fürchterlich und anders kriegt man den Geschmack nicht los."
Er deutete auf das Glas mit der Medizin. Kuro hatte sich indes auf Akumas Gast breitgemacht, musste da nun aber weg. So knuddelig das Biest manchmal war: Katzenhaare in offenen Wunden mussten nicht sein.
"So, hau ab, Kuro. Als Risikofaktor hast du nichts in der Nähe von Verletzten zu suchen.", kommandierte Akuma und schubste das Fellbündel von der Couch, "Kannst ja schon mal die Einkäufe einsortieren, bis ich fertig bin."
Es würde darauf hinauslaufen, dass Akuma das Gekaufte in der ganzen Bude suchen müsste, aber so störte der Kater kurzzeitig wenigstens nicht.

Aiko legte sich auf den Rücken auf die Couch. Anscheinend hatte Akuma nur ein verletztes Bein gesehen weswegen sie schon mal das Hosenbein ein wenig hochkrempelte so das man den Verband dort auch sehen konnte. Die Couch war ziemlich groß so das Aiko wirklich viel Platz darauf hatte. Und es war bequemer als der HQ-Tisch auf dem sie vorher gelegen hatte. Als Akuma dann wieder kam hatte er Verbände und eine Salbe dabei. Er scheuchte den Kater dann von ihr runter und Aiko fing an die Verbände langsam abzumachen. Sie wusste zwar das es Akuma genauso hätte machen können aber sie wollte auch etwas tun können. "Ein Tee währe danach super aber nur wenn ich nicht zu viele umstände machen und könntest du bitte du sagen? Das sie hört sich so alt an und so alt bin ich noch nicht" meinte sie leicht grinsend und hustete dann kurz. Es tat nicht mehr so weh denn die Medizin fing langsam an zu wirken war auch gut war. Sie hoffte nur das er nicht fragen würde wie sie solche Wunden bekommen hatte. Denn dann würde sie ihn anlügen müssen. Sie konnte nicht risikieren ihre Deckung fallen zu lassen. Sie überlegte kurz ob es Inuki und den anderen 3en gut ging. Aber wahrscheinlich besser als ihr. Sie lächtelte weiter Akum an und legte sich dann zurück als sie beide Verbände endlich ab hatte. Die Wunden waren offen und ziemlich Blutbeschmiert.

Kuro war abgezogen und Yvaine somit Platz genug, sich hinzulegen. Akuma hatte es nicht gesehen, doch anscheinend waren beide Beine verwundet...wie hatte sie damit überhaupt noch stehen können? Er nahm zur Kenntnis, dass sie die Verbände selbst löste - es war besser, sie tat es selbst, dann tat er ihr nicht aus versehen noch zusätzlich weh. Es würde so schon schmerzhaft genug werden; er bereitete die Jodtinktur nicht zum Spaß vor.
"Gut, dann ein Tee.", sagte er, dann musste er kurz auflachen, als er die blutigen Verbände beiseite nahm, "Okay, Du. Tut mir leid, ich hab bestimmt Jahre schon keinen Menschen mehr geduzt, es ist schlicht ungewohnt."
Das Lächeln wich aber schnell einer Konzentrierten Miene, als er seine Mütze abnahm und Yvaines Knie weit genug anhob, um eine Handtuchrolle darunter zu schieben. Er hatte einen Lappen angefeuchtet und säuberte zuallererst erst mal vorsichtig jedes Blut weg, das sich außerhalb der gewünschten Bahnen bewegte, sparte die eigentlichen Wunden aber erst einmal aus. Es sah nach Schusswunde aus, und Akuma fragte nicht nach; er wollte sie nicht zwingen, etwas zu erzählen, wenn sie nicht wollte. Momentan könnte sie es eh nicht.
"Wenn es Ihnen...ähm, dir hilft, schlag mich ruhig, aber das wird ziemlich wehtun.", kündigte er an und nahm sich dann das vorbereitete Jod. Ohne weitere Verzögerung legte er die leicht verfärbten Tücher auf die Wunden und fixierte sie. Er würde sich jetzt nicht stören lassen und es schnell beenden, um sie nicht unnötig zu quälen; nach dem Jod etwas Salbe, Kompresse drauf, Mull darum, fertig und Ruhe.
Konzentriert machte Akuma sich ans Werk, während Kuro im Hintergrund mit Konserven randalierte.

Aiko war froh das sie so gute Hilfe bekam. Ja es tat weh aber als Red ihr das Wasser über das Gesicht laufen lief und sie es dann einatmete das waren viel schlimmere schmerzen. Dagegen war das hier nichts. Außerdem war sie schmerzen gewöhnt. Sie schloss kurz die Augen als er die Tücher auf ihre Wunden legte. Es brannte zwar aber es war okay. Sie öffnete wieder die Augen als sie etwas auf dem Boden fallen hörte. Es war eine konserve mit der die Katze anfing zu spielen. "Du hast ne kleine Raubkatze in deinem Haus. Wie genau schaffst du es das es hier dennoch so ordentlich aussieht? Räumst du ihr ständig hinterher?" Sie lächelte ihn wieder an und legte ihren Kopf wieder nach hinten. Sie trank vorher noch ihren letzten schluck Medizin aus. So schlimm war es nicht aber sie freute sich schon was anderes trinken zu könne. Auch wenn sie jetzt lieber zuhause in ihrem Bett liegen würde war das hier auch recht angenehm. Vor allem hatte sie, so wie Aiko fand, sehr gute Gesellschaft. "Ich weiß gar nicht wie ich mich richtig bedanken soll. Wenn es was gibt sag bitte bescheid ja?" Sie hatte wirklich ein schlechtes gewissen denn wenn die EGC rausfinden wüde wo sie war und das er ihr geholfen hatte würde er wahrscheinlich schwierigkeiten bekommen und das wollte sie aus einem bestimmten grund nicht. Aber sie sagte ihm nicht das sie die Anführerin der Nachtjäger war und die EGC ihr das angetan hatte. Sie fühlte sich zum ersten mal wieder sicher und konnte sich für einen Moment einmal entspannen. Das war einfach Himmlich.

Akuma war kurz verwundert und besorgt, da sie erstaunlich beherrscht war, obwohl er ihr unverdünntes Jod auf eine offene Wunde kippte. Doch entgegen seiner Befürchtung verlor sie nicht gerade das Bewusstsein...war sie sowas etwa gewohnt? Oder wirkte das Schmerzmittel gut? So oder so, er beeilte sich die Wunden zu verbinden. Das ablenkende Gespräch, das Yvaine begann, griff er unverzüglich auf.
"Zum Glück kann der Rabauke nicht sonderlich viel kaputtmachen...", gab er zu und beendete sein Werk mit einigen fixierenden Streifen Heftpflaster, die die Verbände endgültig hielten, "Aber ja, ich räume dem Herrn Kater hinterher. Ich glaube, er findet das lustig, dieses Spiel."
Wie zur Bestätigung miaute Kuro und kickte eine Konserve durch den Flur. Akuma zuckte resignierend die Schultern und säuberte sich die Hände, dann stand er auf. Er musste noch Tee machen.
"Am liebsten wäre mir, wenn du dich zum Dank ordentlich ausruhst.", antwortete er und legte ihr kurz eine Hand auf die Stirn, wie um ihr zu bedeuten sie solle liegenbleiben, "Wenn du schnell gesund wirst, wäre mir das Lohn genug. Bleib solange du willst, hier wird dich niemand stören."
Ihre Beine waren versorgt, nun konnte sie zur Ruhe kommen. Akuma warf die Decke über sie, damit sie nicht fror, setzte seine Mütze wieder auf und begab sich dann zur Küche, um heißes Wasser anzusetzen. Kuro randalierte immernoch fröhlich, sprang aber bald schon zurück zur Couch, jetzt wo ihn niemand mehr verscheuchen würde. Gut so, er könnte Yvaine sicher ablenken, bis der Tee fertig war. Akuma war versucht, sich eine Zigarette anzuzünden, ließ es aber, als ihm einfiel dass die Lunge seines Gasts angegriffen war und weder ein offenes Fenster noch Qualm ihr guttun würden. Nach ein paar Minuten war der Tee fertig (Kamille) und Akuma ging wieder zurück zur Couch.

Aiko lächelte Akum an. Sie würde liegen bleiben und warhscheinlich ein paar Tage auser gefecht gesetzt sein. Aber sie war froh das sie hier zuflucht finden konnte. Kurz nachdem Akuma in der Küche war kam Kuro wieder auf die Couch gesprungen. Besser gesagt auf den Bauch von Aiko. Sie lächelte und streichelte den Kater ein wenig. Aber anscheinend war der kleine Rabauke noch nicht ausgelaugt genug. Weswegen Aiko anfing ein wenig mit ihm zu spielen. Sie bekam zwar einige Kratzer an der Hand ab aber das machte ihr gar nichts aus. Sie freute sich ein wenig Ablenkung zu bekommen und der Kater schien auch gerne zu spielen. Aber irgenwann hatte dieser genug von dem spiel und kuschelte sich in die Decke auf ihrem Bauch. Sie streichelte ihn und hörte seinem schnurren zu. Den Tee konnte man von der Küche aus bis zu ihr riechen. Sie freute sich schon darauf ein wenig von dem warmen Tee trinken zu können. Auch ihre Lunge tat nicht mehr all zu weh. Das Schmerzmittel und das Antibiotikum schienen Wirkung zu zeigen.

Es war merkwürdig. Jahrelang hatte Akuma nur dienstlich mit Leuten zu tun und kaum hatte er ein paar Tage frei sammelte er Schwerverletzte ein. Sehr eigenartig, aber ganz so ungeschickt schien er sich mit anderen Menschen nicht anzustellen. Vielleicht war die Lady aber auch einfach nur zu erschöpft um sich zu beschweren, war auch möglich.
Kuro genoss die neuen Anwandlungen seines Herrn ebenfalls, seit langem spielte mal wieder jemand anderes mit ihm und das auch noch protestlos. Jetzt müsste Akuma nur noch Essen machen und Kuros Katerwelt wäre perfekt.
Dieser schob den Couchtisch nun so an das Sofa heran, dass Yvaine problemlos an den Tee kommen könnte. Aber sollte er ihr nicht helfen, sich aufzusetzen? Im Liegen trank es sich schlecht. Nun, abwarten, im Zweifelsfall würde er helfen.
"Pass bitte auf, er ist noch ziemlich heiß.", warnte er, kraulte Kuro kurz und wollte gerade fragen, ob sie auch etwas haben wollte, wenn er jetzt Essen kochte, da ging die Türklingel. Kuro sah seinen Herrn skeptisch an; feierte er heute zum ersten Mal eine Party und hatte nur nichts gesagt? Akuma hatte keine Ahnung, wer das sein könnte, entschuldigte sich kurz bei Yvaine und ging letztlich zur Tür. Die Tür zum Flur lehnte er vorsichtshalber an, er wollte das Gerede vermeiden das zwangläufig aufkommen würde, wenn irgendjemand bemerkte dass er hübsche junge Frauen bei sich auf der Couch lagerte.

Es war gut, dass er die Tür angelehnt hatte; draußen stand ein Bote deiner Dienststelle. Was wollte der hier?
"Ich hab frei.", sagte Akuma scharf, bevor der junge Kerl in Uniform dazu kam, ihn mit Salut und Titel zu begrüßen (das fehlte gerade noch). Den Befehlston hatte er auch außerhalb der Dienstzeit ganz gut drauf, wie er fand...
"Sir, es gab...Schwierigkeiten und Sie waren nicht erreichbar.", stammelte der Junge, dem offenbar die unangenehme Aufgabe zuteil geworden war, mündlich einen Bericht abzuliefern, "Es...vor kurzem gab es eine Auseinandersetzung in der Basis mit den Nachtjägern. Scheinbar wurde ein Leutnant und einer der Jäger verletzt...die Führung -"
"Hat kein Recht, mich an meinen Freien Tagen zu stören, danke.", unterbrach Akuma ihn unwirsch und machte damit klar, dass ihn das nicht interessierte, wenn keine Befehle kamen, "Hau ab, oder sind sonst alle Leute, die heute arbeiten müssten, verhindert?"
Keine Antwort kam, also knallte Akuma die Tür zu. Nachtjäger, pah. Um die Truppe sollte sich jemand anders kümmern, er hatte selber einen Notfall im Wohnzimmer liegen.

"Tut mir leid.", sagte er, als Akuma zurück in die Wohnküche trat, und lächelte seinen Sondergast an, "Selbst an freien Tagen nerven die mit Arbeit. Hast du Hunger?"
Kuro miaute laut. Ja, hatte er. Akuma war sich ziemlich sicher, dass das Gespräch leise genug gewesen war, um Yvaine nicht zugetragen worden zu sein, und er hoffte, sie fragte nicht nach. Es wäre schade, wenn sie sich aufregte oder ihn nicht mehr ausstehen könnte, wenn sie herausfand womit er das Geld für so ein Haus verdiente.

Aiko war froh endlich den Tee in ihrer reichweite zu haben. Sie würde allerdings noch einen moment warten bis sie den ersten Schluck nehmen würde. Denn das war dann wahrscheinlich zu heiß. Dann klingelte es plötzlich an der Tür. Aiko merkte wie alle Muskeln in ihrem Körper sich anspannten. Sie hoffte das es nicht ein EGC Soldatentrupp war der sie gefunden hatte. Sie währe dann wohl tot. Sie versuchte dem Gespräch zu lauschen doch es war so leise und durch die angelehnte Tür verstand sie kein Wort. Als Akuma zurückkam sah er etwas gestresst aus. Aiko setzte sich vorsichtig auf und nahm die Tasse mit dem warmen Tee. "nein ich hab keinen Hunger danke. Und die Arbeit nerft doch immer. Wie lange hast du denn frei wenn ich das fragen darf? Ich möchte dir nämlich wirklich keine Umstände bereiten. Wenn du morgen wieder zur Arbeit musst seh ich zu das ich iwie nachhause komme" Sie nahm dann einen Schluck von ihrem Tee allerdings beachtete sie dabei nicht das der Kater immer noch gestreichelt werden wollte und seinen Kopf an ihre Hand rammte die den Tee hielt. Sie verschüttete einiges was auf ihrem Oberteil landete. Sie stellte die Tasse schnell wieder weg damit nicht noch mehr verschüttet wurde und streichelte den Kater wieder. "da ist aber jemand schmusbedürftigt. Aber von einer Frau gestreichelt zu werden ist wahrscheinlich auch angenehmer als von einem mann oder du kleiner Raubtieger" meinte sie grinsend und fing wieder an ein wenig mit ihm zu spielen.

Es dauerte ein paar Sekunden, dann hatte Akuma sein übliches Lächeln wieder aufgesetzt und den Boten schon wieder vergessen. Sein Gast hatte sich selbst aufgesetzt und auch schon den Tee in der Hand, es schien ihr schon besser zu gehen als vorhin auf der Straße. Dass sie nichts essen wollte konnte er verstehen - wer so verwundet wurde wollte sicherlich nicht so schnell wieder etwas essen. Dennoch, spätestens morgen früh würde sie etwas essen müssen, um wieder zu Kräften zu kommen.
"Dann mache ich Kuro mal eben etwas.", meinte Akuma unter triumphierendem Schnurren des Katers und ging wieder in die Küche, die direkt an das Wohnzimmer angrenzte. So konnte er sich weiter mit ihr unterhalten. Akuma kramte eine Dose Katzenfutter aus dem ziemlich leeren Vorratsschrank und nahm Kuros Napf vom Boden.
"Keine Sorge, ich hab bis übermorgen Abend frei, bis dahin will ich nichts hören.", erwiderte er beruhigend und grinste, "Und selbst wenn ich morgen losmüsste, es wäre kein Problem wenn ich dich ins südliche Randgebiet bringen sollte."
Er müsste dafür nur ein Zivilfahrzeug ordern, das pünktlich vor seinem Haus parken würde und ihm dann frei zur Verfügung stand. Ein Gera wäre zwar schneller...aber nun gut, diese Dinger gingen schon kaputt, wenn Akuma sie nur ansah. Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Kuro seinem Kuschelwahn rabiat Ausdruck verlieh, doch da es nur Tee war schien er keinen Lappen rüberbringen zu müssen.
"Tja, der Arme ist oft genug alleine, natürlich nutzt er das jetzt aus.", kommentierte Akuma und ging mit dem vollen Napf zur Couch, um den Stubentiger wenigstens kurz von Yvaine abzulenken, "Vermutlich bin ich schuld, dass du so einvernehmend geworden bist, was?"
Kuro antwortete mit einem genüsslichen Schmatzen und fuhr fort sein Futter zu vernichten. Akuma grinste, dann ging er in den Flur, um das Schlachtfeld aufzuräumen, das aus seinen Einkäufen geworden war.

Aiko war irgendwie ein wenig erleichtert. Warum wusste sie selbst nicht so genau aber es war schön zu wissen keine Last zu sein. Sie hatte ziemlich lust ihm zu helfen aufzuräumen aber sie konnte schlecht laufen. Sie fühlte sich ein wenig nutzlos. Das mochte sie überhaupt nicht. Sie setzte sich auf und nahm die Tasse Tee in die Hand und fing wieder an zu trinken. Der Tee war wirklich gut und im nuh war der Tee auch schon leer. Sie kuckte in die leere Tasse. Leicht schmunzelnd stellte sie diese wieder auf dem Tisch ab. Doch sie hatte sie aus versehen zu dicht an den Rand gestellt. Die Tasse viel Richtung Boden und Aiko wollte nicht das sie nun auch noch scherben machte. Sie hatte ziemlich gute Reflexe weswegen sie ziemlich schnell die Tasse fing. Allerdings viel sie damit auch von der Couch hinunter. Aber wenigstens war die Tasse noch ganz. Sie lächelte denn der Kater kuckte sie etwas komisch an.

Akuma ließ sich Zeit, die verstreuten Lebensmittel wieder einzusammeln und in die Tasche zu packen, in der sie eigentlich gelagert hatten. Die Gehhilfen und seine eigene Kette ließ er dabei im Flur, momentan wurde wohl keins von beiden gebraucht. Der EGC-Hauptmann begab sich in Richtung Küche, um das Gekaufte einzusortieren, und war froh dass sein weiblicher Gast sich schonte und Tee trank.
Kurz bevor er fertig war hörte Akuma das leichte Schaben, als rutsche etwas vom Tisch ab und registrierte die schnelle Bewegung, die ihn alarmiert hochschrecken ließ. Mit drei Schritten war er wieder bei der Couch, im ersten Moment wirklich in Sorge, dass Yvaine schmerzhaft gelandet war. Was? Wollte sie etwa die Tasse retten?! Akuma schüttelte den Kopf, kniete sich neben sie und überprüfte die Verbände, bevor er sie sanft am Arm fasste und möglichst schonend so anhob, dass er sie zurück auf die Couch verfrachten konnte.
"Dummerchen, lass lieber die Tasse kaputtgehen!", sagte er noch immer ungläubig, "Ich hab mehrere davon, wohingegen du so schon ramponiert genug bist."
Kuro miaute ein wenig verwirrt, er schien die Situation nicht ganz zu kapieren, machte aber Platz als Akuma die Decke unter dem Kater wegzog und wieder über Yvaine warf. Die Besorgnis war immernoch nicht aus seinem Blick verschwunden und er überprüfte bestimmt noch fünf Mal, ob auch wirklich nichts passiert war.
"Ehrlich, die Wunden hätten wieder aufgehen können..."

Aiko sah ihn lächelnd an. "ach komm ich wollte nicht noch mehr Probleme machen. Und hör bitte auf so besorgt zu kucken. Mir geht es gut und die Couch ist jetzt nicht soooo hoch das die Wunden wieder aufgegangen währen. Und ein paar schrammen mehr oder weniger macht nix. Außerdem war Kuro da in der nähe und hätte sich genauso an den Scherben verletzten können und das wollt ich nicht. Also fang wieder an zu lächeln denn das steht dir eindeutig besser als diese Besorgte Miene." Aiko wusste überhaupt nicht warum er sich so viele sorgen machte. Ihr ging es zum einen gut und zum anderen war es ungewöhnlich das man sich um jemanden sorgen machte den man kaum kannte. "erzähl mal ein wenig über dich. Ich weiß ja so rein gar nichts über meinen Retter. So Hobbys und so was" meinte sie lächelnd. Sie wollte schon einiges wissen. Denn so ganz im unwissen wollte sie eben nicht bleiben.

Akuma war erst verwirrt, dann froh dass sein Gast den Zwischenfall problemlos wegzustecken schien. Demanch war es auch kein Problem, ihrer Bitte nachzukommen, und so lächelte er wieder. Bloß gut, dass ich eine niedrige Couch und einen Kater mit Scherbenerfahrung habe. Aber das konnte Yvaine ja nicht wissen, es war einfach nur umsichtig dass sie an Kuro gedacht hatte.
"Okay okay, ich bin ja schon ruhig.", sagte er und grinste, ihr die leere Tasse abnehmend, "Und durch Kuro bin ich Scherben einsammeln gewohnt, es wäre also ein Problem gewesen. Ich mach dir noch einen Tee, in Ordnung?"
Sie konnte ihn ja dann später noch trinken. Während er wieder in der Küche stand, überlegte Akuma, was er auf ihre Interessensbekundungen antwortete. Während der Tee in der Küche zog, kam er zurück zur Couch und setzte sich hin.
"Aha, ein Mini-Verhör.", stichelte der übrigens hauptberufliche Verhörspezialist, "Na gut. Dass ich Akuma heiße weißt du ja. Ich bin 27 und seit ein paar Jahren stolzer Katzenbesitzer."
Kuro miaute selbstzufrieden, als Akuma ihm über den kleinen Kopf mit den großen Ohren strich. Allerdings war das so ziemlich das einzige, was es persönliches über seinen Herrn zu sagen gab...
"Hobbys habe ich ehrlich gesagt keine.", gab er schließlich zu und schob seine Mütze etwas vor, um sich nachdenklich den Nacken kratzen zu können; seine Finger streiften die tiefe, gezackte Narbe, doch er hatte dort kein Gefühl und merkte es nicht, "Ich arbeite ziemlich viel, und das zu unregelmäßigen Zeiten, sodass ich keinem Hobby regelmäßig nachgehen könnte."
Er deutete auf die Bücher, die auf dem Tisch herumlagen (eine Abhandlung zur Diplomatie und ein Roman, wie er gerade feststellte), als er aus der Küche wiederkam und den fertigen Tee wieder auf den Couchtisch stellte.
"Höchstens lesen, wenn ich Zeit finde.", sagte er und zuckte die Schultern. Jetzt wo er darüber sprach...er arbeitete wirklich extrem viel. Und manchmal nutzte er sogar nach Dienstschluss noch die Trainingseinheiten der EGC, was ihm zwar Spaß machte, aber auch wieder dem Job diente. Akuma verfiel in Schweigen, doch ihm fiel nicht mehr ein, was er hätte erzählen können. Kuro schnurrte leise und rieb den Kopf am tätowierten Arm seines Herrn, was dieser mit einem etwas abwesenden Kraulen beantwortete.

Aiko hörte ihm aufmerksam zu. Anscheinend hatte er wirklich viel zu tun. Vor allem von der Arbeit. Und wenn die Arbeit ihn nicht einnahm dann wahrscheinlich sein Kater. Aiko überlegte kurz. "okay dann mach ich mal weiter. Yvaine weißt du ja schon ich bin 20 Jahre alt und naja lebe alleine. Ich schau mir gern abends die Sterne an und leg mich dann auf ein Dach. Vor allem in kalten klaren Winternächten find ich das total schön. Vor allem wenn man dann seine Gedanken schweifen lassen kann. Ansonsten hab ich leider auch nicht wirklich viel Zeit für hobbys. Aber wenn mir alles zu viel wird mach ich das mit dem Himmelbeobachten eigentlich ganz gerne." Aiko erinnerte sich an früher wo noch alles gut war ihr Bruder auf sie aufgepasst hatte und sie wirklich spaß am leben hatte. Das war eigentlich eine viel schönere Zeit gewesen als die letzten paar Jahre. Vor allem weil sich ihr Herz gerade wieder anfing etwas zu öffnen. Eigentlich wollte sie so etwas vermeiden aber nun war es eh zu spät und sie könne es jetzt auch nicht mehr rückgänig machen. Sie atmete tief durch und nahm noch einmal einen schluck aus der neugefüllten Tasse. "so da ich mich ja hier nicht wirklich bewegen darf musst du mir jetzt sagen was wir machen. Denn so wird das auf dauer langweilig. Ich meine ist zwar schön mit dir zu Reden aber mir fällt grad kein Thema ein über das wir uns unterhalten könnten" meinte sie grinsend und nahm ein Kissen und schmiss es ihm über.

Yvaine unterbrach ihn nicht, als er so vor sich hin redete, und fragte auch nicht weiter nach. Akuma hätte abblocken müssen, wenn sie versucht hätte mehr über seine Arbeit oder ähnliches herauszufinden. Nicht weil diese Arbeit so erniedrigend war, sondern weil er den leisen Verdacht hatte dass es keine gute Idee war, davon zu erzählen; und erst recht keiner Schwerverletzten aus den Randvierteln.
Er sah nicht zu ihr, als sie ebenfalls von sich erzählte, und musste leicht lächeln. Diese durchaus romantische Ader hätte er jetzt nicht bei ihr vermutet, er hätte eher auf Handgranatenbasteln und Geraputzen getippt, was ihre Hobbys anging. Jetzt wo er so drüber nachdachte konnte er sie sich aber auch ganz gut auf einem Dach liegend vorstellen, die Arme hinterm Kopf verschränkt und dem Lauf der Sterne Zusehend.
"Vielleicht sollte ich das mit dem Herumliegen und beobachten auch öfter mal machen.", sagte Akuma, stand auf und trat an die großen Panoramafenster, die eine Seite des Raums fast völlig einnahmen. Die Lamellen des elektzischen Rollos waren zwar geöffnet, sodass Tageslicht heriendrang, doch erst als Akuma die Rolläden hochfahren ließ offenbarte sich der wirklich gute Blick über das Viertel. Die Häuser waren zwar schön und die Gärten gut gepflegt, doch das beste war, dass man von hier aus den Himmel wunderbar sehen konnte. An klaren Tagen war es sogar möglich, die ganze Stadt zu überblicken. Er würde die Rolläden heute mal oben lassen, und wenn Yvaine hier bleiben wollte könnte sie sich nachts die Sterne ansehen.
Akuma ging zur Couch zurück, wo Yvaine gerade noch etwas Tee zu sich nahm. Er setzte sich, hörte zu und wollte gerade etwas sagen, als sie sich DOCH bewegte und ein Kissen warf. Instinktiv schoss seine Hand hoch und fing es ab, bevor es ihn am Kopf treffen konnte, dann schalt er sich selbst ob der überreaktion. Gewohnheit., dachte er, Blöde Kampfausbildung.
"Mal ehrlich, es war wirklich zuviel verlangt dass du dich schonst, oder?", fragte er rhetorisch und setzte Kuro das Kissen auf den Kopf, woraufhin der Kater sich protestierend befreite, "So wie ich das sehe ist deine Lunge noch immer nicht in Ordnung, die Schmerzmittel wirken nur sehr gut."
Er legte ihr eine Hand kurz über die blauen Augen, wie um ihr zu bedeuten dass sie ruhen solle. "Warum schläfst du nicht etwas und ich überlege in der Zwischenzeit, worüber wir reden können, wenn du aufwachst?"
Akuma lächelte, als er die Hand wieder wegzog. Er war kein Wunderheiler und wusste, was passierte wenn man sich non Schmerzmitteln täuschen ließ und glaubte, es sei schon besser. Das böse Erwachen wollte er der jungen Lady ersparen.

Aiko hatte seine Reflexe beobachtet. Es war wirklich erstaunlich. Aber vllt kam das auch durch die Katze. Als er dann zu ihr kam und die Hand auf ihre Augen legte war sie etwas irritiert. Aber er meinte dann ja auch das sie schlafen sollte. Ja eigentlich sollte sie das aber normalerweiße schlief sie nie lange weil sie immer die EGC im Nacken hatte und sich viel Schlaf nicht erlauben konnte. Die Schmerzmittel wirkten viel zu gut. Denn Aiko währe normalerweiße jetzt zuhause rumgelaufen und hätte die nächsten Pläne ausgearbeitet. Sie nickte dann nur leich. "ja ist ja okay ich bleib liegen und zwar ruhig und werd ein wenig schlafen" meinte sie lächelnd und schloss die Augen. Es dauerte nicht all zu lange bis sie eingeschlafen war. Sie sah aus wie ein Engel aber wirklich gut schlafen tat sie nicht. Sie träumte von Red der sich aufeinmal in ihren Bruder verwandelte und sie zu tode quälte. Das er ihr lachend ins Gesicht sah und spaß daran hatte sie zu töten. Es war mal wieder einer der vielen schlechten Träume die sie in den letzten Zeit hatte aber dieser war eindeutig der schlimmste in der letzten Zeit. Sie wurde wach mit einem schrei und saß aufrecht auf der Couch. Ihre Orientierung war gerade etwas schlecht weswegen sie in den ersten sekunden überhaupt nicht wusste wo sie war. Sie merkte dann das ihre Lunge wieder weh tat und legte die Hand auf ihren Brustkorb. Sie schloss die Augen um sich erneut zu beruhigen denn das schnelle Atmen tat ihr weh.

Akuma nahm ihre Einsicht mit einem Lächeln und einem Nicken zur Kenntnis. Er konnte sich gut vorstellen, dass es schwierig war, ruhig herumzuliegen, wenn man gerade erst schwer verwundet worden sein musste. Er hatte nicht gefragt, aber es war denkbar dass sie sich verfolgt fühlte und deshalb nicht zur Ruhe kam. Nun, zumindest die Sorge konnte er ihr nehmen, sie beide kannten sich erst seit sehr kurzer Zeit und somit würde kein Mensch auf die Idee kommen, sie hier zu vermuten.
Akuma schwieg und verhielt sich ruhig, bis eine Veränderung ihrer Atmung verriet, dass Yvaine eingeschlafen war. Sie wirkte ruhig und Akuma konnte nicht umhin, sie eine Weile zu betrachten. Trotz der Erschöpfung und anderen Spuren, die vergangene Ereignisse hinterlassen haben mussten war sie hübsch. Kein Wunder dass Kuro sie duldete.
Akuma lächelte leicht, deckte seinen Gast ordentlich zu und lehnte sich dann zurück. Er hatte sich ein Buch genommen und da er vorhatte wachzubleiben, blätterte er darin herum. Kuro hatte sich neben Yvaine zusammengerollt und schien ebenfalls eingedöst, sodass längere Zeit nichts zu hören war außer das ascheln der Seiten, wenn Akuma umblätterte.
Nach einiger Zeit verschwammen aber die Buchstabe vor seinen Augen und er sank ebenfalls müde zurück. Nur ein wenig ruhen...

Der leise Schrei ließ ihn schlagartig wieder aufschrecken. Akuma hatte nicht bemerkt, dass Yvaine offenkundig schlecht geträumt hatte, und nun war er kurz etwas irritiert, bis er die Situation begriff. Die Schmerzmittel schienen nachgelassen zu haben und Yvaine hatte sich viel zu rasch aufgesetzt. Mit einer einzigen Bewegung war er neben ihr und hatte den Arm um ihren Rücken gelegt, um sie abzustützen, damit sie sich beruhigen konnte.
"Alles in Ordnung, du hast nur schlecht geträumt.", sagte Akuma ruhig und fühlte ihr nebenbei den Puls; zu schnell, aber sich beruhigend, "Du bist immernoch bei mir, keine Angst. Ich hole dir gleich noch etwas Schmerzmittel, wenn du dich beruhigt hast."
Kuro gähnte und sah mäßig interessiert zu, wie sein Herr auf Yvaine einredete. Er verstand dieses Verhalten nicht, das Akuma da an den Tag legte. Es war einfach untypisch fü seinen Herrn, auch wenn der Kater verstand dass das Weibchen verwundet war.

Aiko hatte noch mal die Augen geschlossen um sich zu beruhigen. Die Bilder musste sie eindeutig aus ihrem Kopf bekommen. Die Hand auf ihrem Rücken von Akuma tat irgendwie gut. Das waren schon wieder solche Gedanken die sie auf alle fälle verdrängen musste. Sie kannte ihn überhaupt nicht und konnte sich nicht so bild auf ihn einlassen. Nicht in der jetztigen Situation. Sie öffnete die Augen wieder und hatte sich beruhigt. Sie legte sich nach hinten und atmete leicht durch. Sie sah kurz zu Akuma und dann wieder zur seite. Ihre Augen spiegelten Trauer und schmerz und sie wollte nicht das Akuma das sah. Warum wusste sie selbst nicht. Sie sah zu Kuro runter der auf ihrem Bauch wieder saß und streichelte ihn. Sie wusste nicht so recht ob sie nicht lieber doch nachhause gehen sollte. Es war wahrscheinlich wirklich besser für sie aber auf der anderen seite wollte sie nicht. Sie wollte ein wenig gesellschaft und wollte Ablenkung. Aiko sagte nichts. Sie wollte weder über den Traum noch über die gerade entstandene Situation sprechen. Außerdem sollte sie sich schonen. Sie merkte wie ihr eine Träne die Wange hinunter lief und sie diese Reflexartig sofort mit dem Handrücken wegwichte. Sie wusste nicht ob es Akuma gesehen hatte. Hoffen tat sie natürlich das sie es nicht so war und das wenn er es gesehen hatte er nichts sagen würde. Sie sah zu Kuro und streichelte ihn weiter.

Es war nicht zu übersehen, dass irgendetwas Yvaine zu schaffen machte, doch Akuma war klar dass es nur schlimmer wurde, wenn er nachfragte und in Wunden stocherte, die man nicht einfach verbinden konnte. Ihr Körper beruhigte sich rasch wieder, sodass er es wagen konnte sie loszulassen und wieder abzulegen. Ihr Geist schien aber immernoch schwer beschäftigt, und so sagte er nichts. Akuma hatte keinerlei Erfahrung mit anderen Menschen und hätte sowieso nicht gewusst, was er in einer solchen Situation sagen könnte. Nur eins war ihm klar; Yvaine war schwerer verletzt als die äußeren Wunden vermuten ließen. Dennoch, sie schien nicht bereit darüber zu reden und es würde auch nichts bringen. Akuma konnte als Fremder nicht helfen.
Kuro übernahm die Tröstung, indem er leise vor sich hin schnurrte und Yvaine über die Finger leckte, und in der Zwischenzeit stand Akuma auf und bereitete nochmals etwas Schmerzmittel vor. Er konnte nicht mehr tun als ihren Körper zu versorgen und das war irgendwie ärgerlich und gleichzeitig traurig.
"Hier.", sagte er und gab ihr das Glas, als er zurück zur Couch kam, "Möchtest du jetzt etwas essen?"
Ablenkung, er würde es mit Ablenkung versuchen. Sie wollte nicht darüber reden also wollte sie nicht daran denken - ergo: er könnte versuchen ihr bei der Alternativfindung zu helfen.
Zeitgleich überlegte der Hauptmann aber. War es wirklich so gut, wenn sie in diesem mentalen Zustand in einer völlig fremden Umgebung bleiben musste? Er konnte verstehen, dass sie sich selber quälte indem sie ihre Fassung zu bewahren versuchte, aber dagegen tun könnte er nichts.
"Hör zu...", meinte er nach kurzer Pause und blickte sie offen an, "Wenn ich dich woanders hinbringen oder jemanden, den du kennst, holen soll, dann sag bitte Bescheid."
Vielleicht half es ja, wenn sie etwas vertrautes sah oder Besuch bekam. Akuma war wohl der falsche Ansprechpartner, er kannte sie kaum bis gar nicht und wusste somit nicht, wie er mit ihr umzugehen hatte, damit es Yvaine besser ging.