Apartmenthaus - Wohnung von Akuma

Irgendwie hatte Akuma das Gefühl, dass es schlimmer wurde mit Yvaines Temperatur, just in de Moment da er sie berührte, doch irgendwie kam ihm das zu komisch als Erklärung vor. Nun, er war ja auch kein Arzt, und wenn sie sagte dass es ihr gut ging würde er auch nicht weiter darauf herumreiten. Trotzdem würde er ihr gleich etwas kaltes zu trinken holen, nur zur Vorsicht.
"Okay, wenn du meinst.", erwiderte er etwas verwundert darüber dass sie ihn resolut wegschob, "Aber wenn dir nicht gut ist, sag bitte Bescheid."
Schon eigenartig...Akuma kraulte kurz Kuro, doch die Temperatur von ihnen beiden war gleich wie eh und je, es konnte also nicht an verzerrter Wahrnehmung liegen...Die Fieberfrage beschäftigte ihn aber nur so lange, wie Yvaine schwieg und ihren Tee trank. Denn dann bat sie ihn, das Zeug von Gestern noch mal herauszukramen, was er auch in Windeseile tat. Salbe und frische Verbände waren schnell wieder herbeigeschafft und Akuma stellte alles auf der Couch ab.
"Das kommt sicher vom Frühstückmachen, als du herumgelaufen bist.", meinte er feststellend ohne Vorwurf oder Sorge in der Stimme, "Ich kann die Verbände wechseln, wenn du möchtest."
Die Hand schon an der Decke, mit der sie immernoch eingewickelt war, blickte er sie fragend an. Gestern war sie zu fertig gewesen, um sich selber zu versorgen, vielleicht aber wollte sie es heute lieber selbst machen. Immerhin, da war sich Akuma fast sicher, war es ziemlich unüblich sich von fast Fremden am Oberschenkel anfassen zu lassen.

"Ich sag dir sofort bescheid wenn es mir nicht gut geht versprochen." Sofort als Akuma aufgestanden war hatte Aiko angefangen die Beine hochzulegen und schon mal die Verbände abzumachen. Es war wirklich so das sie sich zu viel angestrengt und dadurch waren die Wunden wieder aufgegangen und hatten angefangen zu Bluten. Als Aiko sah das Akuma mit der Sable zurückkam nahm sie die Sachen und verband sich ihre Wunden neu. Sie sagte nichts mehr und versuchte sich damit abzulenken und nicht mehr an die Situation von vorhin zu denken. Denn wenn sie daran dachte merkte sie wie sie schon wieder rot wurde. Vllt war es auch langsam an der Zeit das sie ging. "vllt sollte ich langsam gehen ich meine ich mach dir hier total die Umstände du musst dich um mich sorgen und hast überhaupt keine Zeit mehr für dich alleine." Sie wusste nicht ob er alleine sein wollte oder ob er die zweisamkeit genauso genoss wie sie. Denn sie währe ziemlich enttäuscht wenn er sie wegschicken würde aber auf der anderen seite war es vllt auch besser wenn sie ging damit sie sich Akuma aus dem Kopf schlagen konnte. Sie war so verwirrt. So ein gefühl hatte sie schon lange nicht mehr gehabt.

Akuma nickte als Kenntnisnahme ihres Versprechens, sich zu melden wenn es ihr nicht gut ging, so recht dran glauben wollte er aber nicht. So weit er Yvaine einschätzen konnte war sie von der ehrenhaften Sorte, die Schmerzen ertragen wollte bis es gar nicht mehr ging, um niemanden zu beunruhigen, und demnach würde sie auch erst anfangen sich zu beklagen, wenn ihr 2 Liter Blut fehlten oder gleich ein Arm.
Trotzdem, das behielt er für sich und beschloss, ihr die Medikamente zur Blutbildung noch ein paar mal zu geben. Tatsächlich ging es ihr wohl aber gut genug, dass sie sich selbst um ihre Wunden zu kümmern begann, und so beschränkte Akuma sich darauf, ihr das jeweils benötgte Zeug zu geben.
Gegen ihren Vorschlag, zu gehen, hatte er aber noch etwas entschieden einzuwenden, was er mit einem Innehalten und einer hochgezogenen Augenbraue quittierte.
"Nun, für mich sieht es nicht so aus, als könntest du >langsam gehen<.", bemerkte er und deutete auf die blutigen Verbände, die sie gerade beiseite legte, "Außerdem: Ich war Jahre allein und werde es wieder sein, wenn du weg bist, daran soll es nicht liegen. Zeit genug für mich werd ich später auch noch haben."
Er lächelte dabei zwar, war sich aber nicht des Ausdrucks seiner Augen bewusst, der das genaue Gegenteil verkündete. Kuro half ihm zwar, es zuweilen zu vergessen, aber manchmal war es wieder da, das eigenartige Gefühl vollkommen Allein auf der Welt zu sein. Die einzigen, die es stören würde, wenn Akuma auf der Stelle tot umfiel waren wohl seine Chefs, die sich schwertun würden nochmal einen Hauptmann zu finden, und vielleicht Kuro, aber...das war es dann auch. So sehr Yvaine auch meinte, ihm zur Last zu fallen, er könnte innerlich mit dem Gefühl dagegen halten, einmal wirklich gebraucht worden zu sein.

Aiko war in einem zwiespalt gefangen. Eigentlich wollte sie nicht von Akuma weg aber je länger sie blieb desto größer war die Gefahr endeckt zu werden und verhaftet zu werden. Das konnte sie definitiv nicht bleiben. Aber sie wollte Akuma nicht einfach so vor den Kopf stoßen. "Ich..... ich muss dir was sagen........" Sie holte noch mal tief luft. "Ich hab dir nicht ganz meinen Namen gesagt. Ich heiße Aiko, Yvaine Dark. Den Namen hast du als EGC soldat bestimmt schon gehört denn ich bin die Anführerin der Nachtjäger. Ich erzähle dir das jetzt obwohl ich weiß das du für die EGC arbeitest weil ich dich nicht länger im unwissen lassen. Das währe dir gegenüber nicht fair. Wenn du mich jetzt der EGC überliefern willst dann werde ich mich nicht wehren können. Aber wenn ich dich richtig einschätze dann lässt du mich bitte gehen. Ich bitte dich das du mich einfach gehen lässt. Ich kann in der nächsten Zeit sowieso nichts ausrichten und........" Sie brach ab. Was genau hatte sie da gerade getan? Kenzo und Miakis hatten sie doch eben erst aus den fängen der EGC geholt und nun hatte sie sich wieder hinein begeben. Sie war doch so dumm. Was genau würde Akuma tun? Sie sah nach unten auf den Boden da sie Akuma nicht ankucken kann.

Nach einer Weile erst bemerkte Akuma erst, dass Yvaine abwesend zu sein schien, jedenfalls schien sie sich nicht weiter auf ihre Wundversorgung zu konzentrieren. Akuma wollte gerade die Hände ausstrecken und ihr die Verbände abnehmen, als sie recht überraschend das Thema wechselte; und zwar in eine Richtung, die ihn arg in die Bredouille brachte.
Er hörte ihr schweigend und mit zunehmend ernstem Gesicht zu, selbst Kuro war verstummt, und der Hauptmann musste zugeben; das war übel, aber mal so richtig übel und noch dazu eine Zwickmühle ohnegleichen.
Er sagte auch nach Yvaines oder Aikos - was auch immer - eine Zeit lang nichts, er dachte nach. Er war Hauptmann der EGC. Eine erbitterte Gegnerin dieser Organisation saß auf seiner Couch und war zudem schwer verletzt, vermutlich durch einen seiner Kollegen. Was sollte er jetzt machen?! Sein Kopf sagte ihm, dass er sofort das Funkgerät anmachen und eine Streife herzitieren oder sie am besten gleich töten sollte, zumindest der pflichtbewusste Teil. Doch ein anderer Teil war heftig dagegen und weit lauter.

Akuma bewegte sich wieder, als wäre nichts gewesen, streckte die Hände aus unf begann, vorsichtig wie eh und je die verletzten Beine seines verfeindeten Gasts zu verbinden.
"Aiko Dark steht auf der Liste der Exekutionskommandos ganz oben.", sagte er schließlich in neutralem Tonfall, "Jeder, der etwas über ihren Aufenthaltsort weiß, hat es zu melden. Darum werde ich vergessen, was du mir eben gesagt hast."
Er sah sie kurz an, allserdings wich sie seinem Blick aus.
"Erstens bin ich nicht im Dienst und zweitens...", fuhr er etwas leiser fort, "...habe ich Yvaine hier hereingelassen und nicht Aiko. Und ich werde sie nicht gehen lassen, bis ich sicher sein kann dass sie erholt genug ist, sich zu verteidigen, sollte sie nochmals einer Streife begegnen."
Die Kopfschmerzen kamen wieder, doch diesmal ignorierte Akuma sie. Er würde sie nicht verpfeifen geschweigedenn außerdienstlich festnehmen. All das war nicht passiert, es war immernoch Yvaine, die auf seiner Couch saß. Sie häte ihn töten können, während er schlief, und hatte es nicht getan, wer weiß wie lange sie schon wusste, wer Akuma war.
So lange er frei hatte, gab es keine Verpflichtung, seinen Dienstvorschriften zu folgen, und wenn er wieder Dienst hatte blieb nur eins: bete dass er niemals die Aufgabe bekam, Aiko Dark zu finden und zu töten. Momentan wusste er nämlich nicht, ob er das könnte.

Aiko war über die Reaktion mehr als Dankbar. Er würde es einfach vergessen aber ihr gewissen war erleichtert denn länger anlügen hätte sie ihn nicht können. Allerdings war das Verhältniss nun etwas angespannt. War ja auch klar das nach so einer Nachricht er nicht einfach sagen konnte "hey schön lass uns einfach weiter machen". Sie verband ihre Beine richtig und wusste nicht so recht was sie sagen sollte. Einzig und allein das kleine wort "danke" kam leise von ihren Lippen. Zum einen war sie dankbar darüber das er sie nicht verraten würde und zum anderen war sie dankbar das er sie nicht umbrachte oder gehen lies. Sie mochte Akuma. Ziemlich sogar auch wenn sie wusste das es nie wirklich funktionieren würde, denn Aiko war seine Feindin und Akuma war ihr Feind. Es würde schwer werden wenn sie sich in einem Kampf begegnen würden. Aiko wusste das. Sie atmete tief durch und nahm sich dann noch einmal die Tasse mit dem Tee. Sie trank einen Schluck und stellte die Tasse wieder hin. Wirklich viel sagen konnte sie nicht. Sie würde auch nicht die richtigen Worte finden. Wie sie sich weiter verhalten würde, das musste sich zeigen. Aber sie hoffte das sie noch eine schöne Zeit bei Akuma haben konnte.

Akuma hatte zwar indirekt gesagt, dass es für ihn momentan nichts änderte, was sie auch sagte bezüglich ihrer Tätigkeit, doch auch wenn er es sich nicht anmerken ließ: die Sache beschäftigte ihn enorm. Schon vor längerer Zeit hatte er festgestellt, dass er anders war, was das Pflichtbewusstsein und die Unterordnung des Privaten zum Dienst anging - andere verstießen gegen Parameter ihrer Jobs, wenn sie es für richtig hielten, etwas das Akuma nie getan hatte. Er sprach es nicht aus, doch er wusste nicht, was geschehen würde sollte man ihm einen Auftrag bezüglich der Nachtjäger geben. Selbst als Diplomat oder Verhörspezialist stellte man ihn zuweilen zu Exekutionen ab, und je länger er darüber nachdachte, desto mehr sträubte sich ein Teil von ihm gegen die Vorstellung, einmal gegen diese Frau in seiner Wohnküche kämpfen zu müssen. Warum? Wenn er sie auslieferte war seine nächste Beförderung so gut wie sicher...
Yvaines Dank zerstreute diese Gedanken, es brachte nichts, jetzt darüber nachzudenken. Stattdessen überlegte er, wie die angespannte Situation am besten aufgelockert werden könnte. Spazierengehen war nicht drin, eigentlich jede Tätigkeit die es erforderte, auf eigenen Beinen zu stehen, und an öffentliche Orte wie Kinos sollte er sie nicht bringen, solange sie nicht in der Lage war ohne ihn abzuhauen. Sie würden also hier bleiben müssen.
"Ich schlage vor, wir bestellen uns das Mittagessen später bei einem Lieferservice.", meinte er seufzend und setzte sich neben Yvaine, die sich nun doch um ihre Wunden kümmerte, "Mir ist nicht wirklich nach kochen. Eine Idee, was wir bis dahin machen könnten? Gefrühstückt haben wir ja erst..."
Akuma bemerkte erst jetzt, dass die einzige Beschäftigung in seinem Haus Kuros Spielzeug und einige Bücher waren, keine Gesellschaftsspiele, keine Unterhaltungselektronik, nichts. Schon blöd, aber bisher hab ich sowas ja auch nicht gebraucht... Kuro hatte sich während ihres Gesprächs damit beschäftigt, die Sofakissen anzunagen und hatte bei einem mittlerweile schon den Bezug offen. Guter Vorschlag, Kater, wir vertreiben uns die Zeit mit Nähen., dachte Akuma und nahm ihm unter Protest das Kissen ab, wobei er eher zufällig Yvaines Hüfte mit dem Handrücken streifte.

Aiko merkte das die Anspannung nicht aufhörte. War ja auch kein Wunder. Sie hatte ihm gerade gesagt das sie seine Feindin war und lag auf seiner Couch. Irgendwas musste Aiko tun. Aber was? Sie musste von hier weg und zwar so schnell wie möglich. Akuma würde sie nicht freiwellig gehen lassen weswegen sie sich was einfallen lassen musste. Sie wartete kurz ab bis Akuma sich zu seiner Katze drehte und nahm schnell das schwert das immer noch neben ihr lag und schlug ihm damit recht schnell auf den Hinterkopf. Sie war sich sicher das er bewusstlos werden würde. Er sackte dann zusammen und Aiko hatte nicht viel Zeit. "bitte entschuldige aber es geht einfach nicht anders." Sie schrieb ihm noch schnell einen Zettel das es so besser war und das er nicht nach ihr suchen sollte. Auch wenn sie sich das nächste mal sahen musste er das von heute und gestern vergessen. "tut mir leid Kuro" meinte sie zu der katze und stand auf. SIe nahm sich noch die Schmerzmittel mit und ihre Krücken und ging dann. Es tat zwar höllisch weh aber das musste jetzt sein. Sie ging so schnell sie konnte und war froh als sie wieder in gewohnter Umgebung war und auch endlich Zuhause ankam.

TBC: Aikos Wohnung

Yvaine erwiderte nichts auf seine eher der Form halber geäußerten Sätze und Fragen, schien wie er in Gedanken. Oder auch nicht ganz so abwesend; der Hauptmann kämpfte gerade noch mit Kuro um das Kissen, als erneut stechende Schmerzen seinen Schädel durchrüttelten, doch diesmal wohl nicht wegen verschütteter Erinnerung. Er hatte trotz seiner Reflexe keine Chance zur Gegenwehr. Darüber nachdenken konnte Akuma allerdings nicht, da er im selben Moment mit einem leisen Keuchen bewusstlos zusammensank.

Erst einige Stunden später erwachte er mit dröhnendem Kopf, weil Kuro ihm energisch über das Gesicht leckte und mit anhaltendem Miauen klarmachte, dass er Hunger hatte und seinen Herrn wach haben wollte. Das war dieser auch schlagartig, doch zu spät, Yvaine war weg, und nur die zerwühlte Decke und alte Verbände sowie ein Zettel kündigten davon, dass sie überhaupt da gewesen war.
"Elender Dummkopf!", zischte Akuma noch immer benommen, als er die wenigen Zeilen gelesen hatte. Einige Zeit saß er mit Kuro auf dem Schoß einfach nur da, dann stand er auf und schaltete das Funkgerät wieder ein. Er würde nicht nach ihr suchen, sondern seinen letzten freien Tag absitzen und dann...so tun als wäre nichts gewesen. Kuro strich um seine Füße, als er langsam in die Küche ging, den gesammelten Berichten über Funk lauschte und sich ein einsames Mahl in der Küche zu bereiten begann.

Nach: EGC-Basis

Von: Bar Nightshadow

Da ihm jegliches Gefühl für Zeit verloren gegangen war, konnte er nicht sagen wie lange es dauerte, bis sie das Viertel verlassen und die Oberstadt erreicht hatten. Es kam ihm etwas komisch vor, aber Yvaine schien zu wissen wo es langging - hatte sie sich den Weg echt gemerkt, obwohl sie doch sagte sie würde wohl nicht wiederkommen? Wie dem auch sei, er fand seine Haustür und sogar den dazu passenden Schlüssel wieder, und beim dritten Versuch schaffte er es sogar die Tür zu öffnen.
Noch bevor er seine schon wieder nicht eingeplante Begleitung mit in die Wohnung ziehen konnte schoss ein schwarzes Fellbündel aus den unbeleuchteten Untiefen des Apartmants und sprang einer Minikanonenkugel gleich auf die Besucherin zu. Kuro hatte geschlafen, sicherlich, doch bei so einer Gelegenheit stand er dann doch mal auf.
Wie ein Motorrad schnurrend rieb Kuro seinen Kopf an Yvis Beinen und Akuma musste grinsen; in etwa so war ihm auch zumute.
"Komm rein.", meinte er und zog sie mit sich, "Ich nehme an, ich darf dir mal wieder einen Tee machen?"

Aiko lächelte und als Kuro angeschossen kam grinste sie. "hey ich hab dich ja auch vermisst" meinte sie als sie sich zu Kuro kniete und ihn streichelte und auf ihren Arm nahm. Sie ging dann rein zog die Schuhe aus und setzte sich auf die Couch. "nein heute keinen Tee" meinte sie grinsend. "ein Wasser reicht mir für heute vollkommen aus." Sie streckte sich erst einmal genüsslich und kuschelte ein wenig mit Kuro der anscheinend Kuschelbedürftig war. "Sag mal hast du in letzter Zeit für Kuro keine Zeit gehabt? Ich meine der lässt ja gar nicht mehr von mir ab oder freut er sich einfach nur so sehr das ich wieder da bin?" Sie spielte ein wenig mit Kuro und lastete ihn vollkommen aus. Nach 10 minuten kuschelte er sich auf ihren schoß und schlief ein. "du musst den kleinen Racker echt mehr beschäftigen." meinte sie grinsend und streckte Akuma die Zunge heraus.

Akuma zog ebenfalls die Schuhe aus, legte seine Waffen auf der Garderobe ab und schloss die Tür, während sein Gast sich bereits auf dem angestammten Platz auf der Couch breitmachte und den hysterischen Kater umsorgte. Die recht anspruchslose Bestellung nahm er mit einem Nicken entgegen und ging, langsam wurde daws Angetrunkensein amüsant, durch die Wohnküche zum Getränkelager. Kuros Aufregung konnte er verstehen, schaffte es allerdings nicht, es wirklich erheiternd zu finden.
"Ich war viel weg.", meinte er ohne es wie eine Rechtfertigung klingen zu lassen, "Und natürlich freut er sich, immer nur derselbe ist doch langweilig."
Sie müsste eigentlich erraten können, dass seit ihr niemand mehr außer Akuma hier gewesen war. Und auch, dass es umso schwieriger wurde, sich mit dem Alleinsein abzufinden, wenn - und sei es nur kurz - bereits einmal zwei Leute sich es hier bequem gemacht hatten. Die Euphorie der nun einschlafenden Katze war nur zu verständlich. Akuma war angetrunken genug, diese Gedanken weniger neutral und mehr als traurig zu sehen, versuchte sich aber dennoch an einem Lächeln, als er ebenfalls zum Sofa zurückkam und Yvaine das Glas Wasser reichte.
"Ich versuch´s."

Aiko nahm das Glas Wasser und lächelte Akuma an. Sie stellte das Glas wieder auf den Tisch und die Katze legte sie vorsichtig auf ein Kissen so das sie nicht wach wurde. "naja ich könnte öfters herkommen sovern ich zeit finde und vor allem wenn du das auch möchtest." Aiko dachte nun langsam nicht mehr nach. Akuma war auch angetrunken er würde sich wahrscheinlich nicht mal mehr an den nächsten morgen erinnern. Sie rückte ein stück näher zu ihm und küsste ihn einfach. Ihre Lippen trafen auf seine und ein angenehmes gribbeln machte sich in Aiko breit. Sie schloss die Augen und genoss es einfach. In den 2 bis 3 Tagen wo sie bei Akuma war hatte sie sich das so sehr gewünscht und nun hatte sie einfach ihren Kopf ausgeschaltet und gehandelt. Sie würde sehen wie er reagieren würde.

Ihr Angebot überraschte Akuma ein wenig, allerdings war er nicht nüchtern genug, um den Widerspruch zu finden (immerhin war sie ja diejenige gewesen, die meinte es wäre zu gefährlich, sollten sie sich treffen). Er hatte nichts dagegen, nicht im Geringsten, nur...ja, nur war da noch das winzige Problem, dass sie vom der Definition her Feinde waren. Er setzte sich neben sie und nickte.
"Von mir aus kannst du das gerne tun, nicht nur das Fellknäuel würde sich freuen.", meinte er, lächelte nun weniger gezwungen und lehnte sich zurück. Allerdings hatte er nicht vermutet, dass ihre verbale Konversation so schnell nonverbal werden würde - nicht dass er etwas dagegen hatte, aber wundern tat es ihn doch.
Nach dem ersten Überraschungsmoment schließlich erwiderte Akuma den Kuss instinktiv, und es war anders als sonst (die EGC hatte die tolle Tradition, ab dem Gefreiten-Rang bei jeder Beförderung dem Betroffenen einen "Spaßabend" auszugeben, nicht wenige konnten sich an die nachher noch erinnern bis auf die eigens georderten Callgirls), weniger...komisch und mehr angenehm. Er legte den Arm um ihre Taille und behielt ihren Kontakt vorerst bei, dann löste er sich doch noch mal von ihr. Eine Sache musste er noch klarstellen, so lange er denken konnte.
"Tu das bitte nur, wenn du wirklich willst.", sagte er ruhig und strich ihr das Haar aus der Stirn, "Ich hab nichts dagegen, ehrlich, aber ich will nicht, dass du glaubst es ginge mir nur um eines." Das letzte was er wollte war, dass sie sich durch ihn verletzt fühlte, denn es ging um sie als Mensch, nicht als Gespielin. Mehr gab es für ihn nicht zu klären, er würde auch mit ihr in den Himmel starren, wenn sie es wollte. Die Zuneigungsbekundungen waren nur etwas...intensiver als gemeinsames Sternegucken.

Aiko löste dann den Kuss. "Ich werd schon nichts machen was ich nicht will. Und ich fand den Kuss sehr schön und ich werd wahrscheinlich auch öfters hier reinkommen. Also erschreck nicht wenn ich abends hier sitze mit Kuro und auf dich warte" meinte sie grinsend. Sie küsste ihn noch einmal und war mal wieder recht glücklich. Sie hatte ihr Herz endlich mal wieder seit langem gehöffnet und sie hatte das Gefühl das sie mit Akuma wirklich spaß haben konnte. Sie durfte allerdings nicht vergessen das Akuma immer noch ihr Feind war und sobald er im dienst war er sie wahrscheinlich auch umbringen würde. Sie lächelte ihn an und auf einmal fing ihr Handy an zu piepen. Ziemlich laut und schrill. Sie holte es hervor und sah drauf. In ihrer Wohnung schien was nicht zu stimmen denn das GPS-Signal kam genau von dort. Hatte die EGC etwa ihre Wohnung gefunden und brach jetzt ein? Wenn ja musste sie sofort dort hin. Eigentlich wollte sie bei Akuma bleiben aber in ihrer Wohnung gab es viel zu wichtige Informationen. "Es tut mir leid aber bei mir wird anscheinend gerade eingebrochen. Ich muss da jetzt sofort hin. Sobald ich das geklärt hab komm ich wieder und dann gehen wir die Sterne beobachten." Sagte sie stand auf und küsste ihn noch einmal und machte sich dann sofort auf den Weg zu ihrer Wohnung. So schnell sie ihre Beine tragen konnte rannte sie zu sich nach Hause.

tbc: Südliches Randgebiet - Aikos Wohnung.

Akuma nickte, beruhigt über ihre Zustimmung und offenkundig ehrliche Bekundung. Zwar kam es ihm noch immer etwas ungewohnt vor, jemanden dermaßen nah an sich heranzulassen, aber es fühlte sich ja nicht schlecht an, eher im Gegenteil.
Die dann doch recht heimelige Atmosphäre wurde allerdings jäh durch ein aufjaulendes Handysignal zerstört, welches nicht nur Akuma, sondern auch Kuro ziemlich erschreckte. Es schien auch tatsächlich etwas ernsteres zu sein, wenn er Yvaines Erklärung richtig verstand, und erst wollte der Hauptmann ihr vorschlagen, sie zur Sicherheit zu begleiten, ließ es dann aber sein. Es war besser, wenn er nichts von ihr wusste, was möglicherweise zu enormen Konflikten führen könnte, wenn er im Dienst war. So aber ließ er sie allein gehen, wenn auch widerwillig und nicht ohne ihr ein "Sei bitte vorsichtig!" nachzurufen. Er hatte nicht wirklich ein gutes Gefühl bei der Sache, konnte aber auch vom Alkohol kommen.

Als Yvaine dann gegangen war, ließ Akuma sich seitlich einfach auf die Couch fallen und schloss die Augen. Er bekam Kopfschmerzen vom Alkohol, war erschöpft und müde und hatte zu allem Überfluss morgen auch noch Frühschicht. Frechheit, aber er hatte nicht wirklich eine Wahl. Kuro kuschelte sich ebenfalls müde an Akumas Brust, und beide würden sie schlafen, bis Akumas Wecker im Schlafzimmer so einen Radau machte, dass er selbst im Wohnzimmer davon wachwerden würde. Und dann würde ein weiterer pflichtbewusster, disziplinierter Arbeitstag beginnen...

Nach: Drachengasse